Vidin

Wir sind mit Vidin zwischenzeitlich in der ersten großen bulgarischen Stadt angekommen.

Jutta hat zuvor im letzten serbischen Camp unsere serbische Flagge an einen Pfadfinderstamm verschenkt. Das ging allerdings nicht einfach so, sondern nur mit einem kleinen Vortrag, warum wir hier sind, wohin es geht und warum wir eine serbische Flagge verschenken wollen. Die Abenteurerin hat das alles, inklusive Rückfragen, vorzüglich in englischer Sprache gemeistert! Jedenfalls war es so gut, dass sie nun Ehrenmitglied des Stammes ist 😉

Wiedermal hat man an der Grenze das Landschaftsbild für uns geändert, damit auch wir registrieren, aha ein neues Land hat begonnen 😉 Alles ist ganz flach und die Donau dafür breit geworden. Es ist ein Gefühl, eher wie auf einem See. Am bulgarischen Ufer stehen Bäume, während am rumänischen Ufer eine eigenartige Wiesenlandschaft Erinnerungen an die Pappmachelandschaft meiner Märklineisenbahn aus Kindertagen weckt. Selbst die vereinzelt stehenden Bäume, wirken wie die Faller-Plastikbäume, die man vor dem Einsatz auf dem Modellbahnbrett zunächst selbst braun/grün anmalen mußte. 

Natürlich gab es zur Wiedereinreise in die EU wieder Passformalitäten🙄 Zurück in der EU können wir dennoch nicht innerhalb der EU täglich die Grenze zwischen Bulgarien (Rechts) und Rumänien (Links) überschreiten, da beide Staaten Schengen nur teilweise umsetzen. Bislang waren viele nette Sandstränden und Einkehrmöglichkeiten eher auf der linken Seite. Es war auch in Serbien schon so, dass die rumänische Seite den attraktiveren Eindruck machte, was man ja zunächst nicht erwarten würde. 

Vidin ist in diesem Jahr mit seiner Festung die Mottostadt der Tour, wie wir erfahren und was sich zum Beispiel darin äußert, daß die Burg auf dem diesjährigen Tour T-Shirt abgebildet ist. Die bulgarische Tour Leitung betont wie außerordentlich wichtig die Unterstützung der Tour durch den Bürgermeister von Vidin ist, ohne dass uns transparent wird worin diese besteht. Einen Zeltplatz und eine warme Suppe haben wir auch schon von anderen Gemeinden erhalten. Hier kommt ein Empfang in besagter Burg mit Konzertquartett und eine Stadtführung hinzu. Bei dieser erfahren wir von Projekten, die nur mit EU Unterstützung möglich sind, wie der Erneuerung der Straßenoberflächen und der Sanierung und Umwandlung der alten zerfallenen Synagoge in ein Museum. Das klingt mal nach vernünftigem Einsatz von EU-Geldern – oder ;-? 

Nach Passieren der letzten Schleuse Djerdap II, durch deren Rückstau die Donau schon hunderte Km vorher quasi in stehendes Gewässer verwandelt wird, fließt sie nun wieder und wir stecken die langen 40-50km langen Strecken wieder besser weg. Dennoch summieren sich die Strapazen bei den heißen Temperaturen und so haben wir einen weiteren Schwarzmeerfahrer, der aufgegeben hat. Unsere Wehwehchen halten sich bisher zum Glück in Grenzen und die Stimmung ist angesichts des freundlichen Wetters und der ebensolchen  Preise (1€ = 2 Lew) gut. Die Abende sind etwa so wie eine Party Sonntags, mit dem Bewußtsein, dass man am Montag früh fit sein muß 😎

2 Gedanken zu „Vidin“

  1. Haha fast wären wir uns doch nochmal begegnet… Euren Kladovo Blog Eintrag habe ich in Lom gelesen… 😜
    Wir sind seit 10 Tagen unterwegs Richtung Polen… Lange Geschichte… Kurz gefasst haben uns die bulgarischen Berge wortwörtlich in die Knie gezwungen… Daria hatte Schmerzen und wir sind. Dann 2.Wochen.mitm Mietwagen durxh Bulgarien. Jetzt auf flachstem Wege nach Polen… Schöne Reise euch noch 😘✌️

    1. Hallo René,
      Schade so nah bei einander! Wir hätten euch gerne wiedergesehen!

      Polen als Plan B klingt doch ganz gut!
      Viel Spaß auf dem neuen Kurs!

      Wir haben noch 500 km. Es sieht als ob wir es schaffen können.

      LGP&J

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