Donaueschingen

In Donaueschingen entspringt angeblich die Donau. Jeder, der sich jetzt ein kleines Bächlein vorstellt, was unvermittelt aus dem Boden hervorquellt, liegt völlig falsch. Die Donau Quelle ist in Wirklichkeit der Zusammenfluß von Breg und Brigach, den beiden Quellflüssen, welche sich beide darum streiten, wirklicher Ursprung der Donau zu sein.

Seit Tagen sind wir mit unseren Guides Lucia oder Reinhard auf der Jungen Donau unterwegs, immer bei Wasserständen knapp oberhalb des Minimalwertes. Oft war es so flach, dass wir Grundberührung hatten, was bei einem Faltboot immer Besorgnis auslöst. Nun aber auf der obersten und damit schmälsten Etappe hat sich der Fluss durch die Regenfälle der letzten Tage um einen ganzen Meter angehoben, was dem Dreifachen der letzten Tage entspricht. 

Auch heute regnet es in Strömen, was uns aber nicht von unserem Vorhaben abhalten kann.

Schon die letzten Tage haben uns gezeigt, dass ein Containerschiff wie unseres nicht gerade die beste Wahl für einen Kleinfluss ist. Auch haben wir zugegebenermaßen wenig Erfahrung mit Kleingewässern. In einer engen Kehre kommt es wie es muß, wir bleiben vor einem dicken Ast, der den Fluss zur Hälfte sperrt, hängen. Das Wasser klebt uns buchstäblich vor das Hindernis und trotz aller Versuche, gelingt uns zunächst kein Entrinnen. Es braucht erst eine Kletteraktion auf dem Ast, um uns nach knapp sechs Minuten die Befreiung zu bringen.

Der Rest des Tages bringt neben Regen, Regen und nochmal Regen, die Befahrung eines Todeswehrs (zwei Ertrunkene im letzten Jahr) , auf das wir schon die ganze Zeit gewartet hatten, welches wir aber erst im Durchfahren erkannt haben. 

An der Ausstiegsstelle sind wir geschlaucht vom Regen, der Anstrengung und der heute überreichlichen Aufregung.

Zum Glück haben wir noch reichlich Zeit und können uns einen Ruhetag gönnen. An diesem regnet es nicht, sondern hat es sieben Sonnen am Himmel. 

Schwätzchen
Brücke am Fluss

10 Gedanken zu „Donaueschingen“

  1. Ist ja, Gott sei Dank, alles gut gegangen 😉

    Ein Kleinfluss hat immer seine Tücken.

    Die Donau wird breiter ab Ulm, verliert aber sicher auch an Schönheit. Ich begleite Euch in Gedanken 🙂

    Ihr seid mir sehr liebe Gäste gewesen…

    Grüße Lucia

  2. Hallo Jutta und Peter,
    ich bin schwer beeindruckt, das sind ja spannende Geschichten und Erlebnisse.
    Ich wünsche euch weiterhin viel Glück und jede Menge Sonnenschein auf eurer
    Tour. Hier geht das Leben relativ entspannt weiter.
    Der Mai war hier bisher auch zu kühl und nass, dafür ist der Rhein jetzt auch wieder gut gefüllt
    und die durstige Natur freut sich ebenfalls.
    Beste Grüße aus Rheinhessen und passt gut auf euch auf!!!
    Willi

    1. Lieber Willi,
      keine Sorge, wir passen schon auf, dass wir nicht unter die Räder kommen (schließlich müssen wir ja noch nach Venedig fahren). Grins!!! Ja, wir genießen jetzt die Sonne. Sie hat uns manchmal gefehlt und uns um so manchen Mittagschlaf vor dem Zelt gebracht. Am 22.6. treffen wir auf die anderen Paddler und sind ab dann in der Gruppe unterwegs. Die Donau hat viel Strömung, das haben wir schon ausprobiert und so müssen wir uns keine Sorgen machen, dass wir nicht mitkommen.
      Im Übrigen haben wir das Schleusengeld in positive Energie (Kaffee und Kuchen) umgesetzt. Ich hoffe, das war OK so.
      Liebe Grüße Peter und Jutta

  3. Hallo liebe Nikols,
    ich habe gerade zum ersten mal eure Seite gesehen und finde es toll, dass ihr so etwas macht, sich eine solche Auszeit zu nehmen, um einen Traum zu verwirklichen – Respekt! Man sollte immer die Dinge tun, die einem wichtig sind, so lange sie noch gehen und es nicht auf später verschieben, wo es vielleicht nicht mehr geht.
    Ich wünsche viel Spaß und bis bald wieder in Erbenheim.
    Gruß Alexander Rühl

    1. Hallo H. Rühl,

      prinzipiell war es nach so vielen Jahren in der gleichen Mühle eine gute Idee, mal etwas Abstand zu wahren.

      Auf der Reise ergibt sich fast automatisch ein neuer Blick auf die Belange des Lebens. Ich denke diese Wirkung erhält man unabhängig vom gewählten Projekt (bei uns die Donau).

      Die Retrospektive sollte sich, ganz nach dem agilen Ansatz, positiv auf die nächste Iteration auswirken.

      LGP&J

  4. Hallo Ihr beiden, es ist ja schon wieder eine Zeit vergangen, seid ich mich bei euch gemeldet habe.
    Ingolstadt habt ihr ja erreicht und jetzt geht es weiter Richtung Passau. Es ist herrliches Sommerwetter in eurer alten Heimat und ich hoffe für euch, daß ihr auf dem Wasser nicht so geröstet werdet. Es gibt hier überall in jedem Dort oder Städtchen wie jeden Sommer viele Feste. Wir genießen – wenn wir zuhause sind unsere Terrasse samt Garten. Mit dem Rad sind wir jetzt öfters mal unterwegs: Main-Spessart-Tour, Familien Tour an Rhein nd Nahe und in der kommenden Woche Eifel von Aachen nach Trier. Also untätig sind wir nicht. Wir verfolgen eure Route weiterhin auf-
    merksam. Bleibt gesund und habt viel Spaß. Ich oder wir melden uns wieder. Gruss Gisela

    1. Hallo Gisela,

      bei dem Wetter muss man doch einfach raus – oder? Gut bei uns stellt sich die Frage aktuell ja weniger 😉

      Ehrlich gesagt fehlt mir das Radl sehr. Wir laufen jeden Tag mehrfach die ca. 2km nach Ingolstadt, eine Strecke wie gemacht fürs Radl. In der Stadt sieht man Tausende mit dem Radl (typ. Studentenstadt).

      Von euren Touren reizt uns am meißten die Main-Spessart Tour, da wir ja den Main intensiv kennen und lieben gelernt haben. Ich hoffe ihr berichtet mal. Machst du das alles noch mit dem ungeliebten Rad mit Rohloffschaltung?

      Passt schön auf euch acht, bei all den Unternehmungen.

      LGP&J

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