Zugegeben, die einzige Assoziation, die ich mit Melk (2039 km) verband, ist die Figur des Adson von Melk aus der Verfilmung von Umberto Eco’s Roman „Im Namen der Rose“. Die erste und letzte Szene mit dem gealterten Adson lässt Eco in eben diesem Benediktinerkloster spielen, welches hier dominierend, hoch über der Donau auf dem Felsen tront.
Ein Film, der sich einprägt, auch wenn diesmal James Bond (Sean Connery) nicht das Mädchen bekommen hat, sondern ein völlig unbekannter Jüngling mit sehr unvorteilhaft Frisur.
Das Kloster ist mehr oder weniger die einzige Sehenswürdigkeit im Ort und es gibt nicht ein Geschäft welches nicht versucht aus den Touristenscharen Kapital zu schlagen. Dagegen gibt’s eigentlich nichts zu sagen, würden dabei nicht die Preise völlig überzogene Werte annehmen und vor allem die Eiskugeldurchmesser auf subatomische Werte zusammenschnorren.
Wir liegen mit unserem Containership genau neben den Kreuzfahrtschiffen der weißen Linien, die unaufhörlich Massen an Besuchern ausspucken. Kein Wunder, dass dieser Ort ist, wie er ist.
Nacher ist man klüger und so würden wir beim nächsten Mal am See bei Weitenegg (angeblich schönster an der Donau) zwei km vorher bleiben und dort einfach für einen Bruchteil der ausgegebenen Summe einen Kaffee ziehen 😉
Melk ist aber auch der Eingang zur Wachau, einer Wein- und Naturlandschaft, die an unser Rheintal erinnert, ebenso wie dieses in das Weltkulturerberegister eingetragen ist und uns so schnell wieder versöhnlich stimmt 😎
Die Abende fangen wegen der relativ wenigen km früh an, sind lau und Stechmückenfrei. Die Camps liegen immer landschaftlich sehr schön. Wen wundert es, dass seit einigen Tagen Partystimmung herrscht.
Noch zwei Tage bis Wien.
Hallo Ihr zwei, Ihr seid jetzt auf der Strecke Passau – Wien, die wir letztes Jahr mit dem Fahrrad gefahren sind (im Kloster waren wir auch) – und da war ich schon stolz drauf, obwohl man an der Donau entlang ja eigentlich nur so dahin rollt 🙂 Ich wünsche Euch weiterhin viel Spaaaaaaß, auf Euch warten hoffentlich auch Hollersaft, Marillenknödel und Stockfisch… Liebe Grüße, Anke
Liebe Anke,
wir schwimmen eigentlich nur dahin statt Rollen. Das hat den Vorteil, dass es immer bergab geht;-)
Hollersirup gab es schon zu Hause.
Die Marillen hatten wir bisher nur als Frucht oder in flüssiger Form, wobei ich ersteres besser fand und Stöcke und Fisch gab es bisher genug in der Donau, aber die Kombination fehlt uns noch. Passau hat uns gut gefallen. Der Inn färbt die Donau weiss und die Strömung nimmt zu. Wir hatten nichts dagegen. Mittlerweile sind wir hinter Bratislava unterwegs Richtung Budapest. Dort wartet ungarische Wurst. Du siehst, so eine Reise hat kulinarisch einiges zu bieten.
Liebe Grüße Peter und Jutta.